Die Pandemie-Situation bringt uns alle manchmal fast zur Verzweiflung – aber manche Musiker auch zu kreativen Höchstleistungen:
Das Musikverein Harmonie Gedicht (von unserer Posaunistin Elvira Lichtblau)
Ganz still ist es im Probenraum,
fast ein Jahr, man glaubt es kaum.
Kein Forte, Presto oder Pause,
der Musikverein ist Zuhause.
Kein Dirigent am Pult hier steht,
um den sich sonst doch alles dreht.
Um die Flöten still es wird,
kein Triller sich dorthin verirrt.
Die Oboe traurig schaut,
der Koffer ist schon ganz verstaubt.
Trauerschwarz die Klarinetten tragen,
wann sie die Finger wieder jagen?
Ob Es, ob B, Hauptsach‘ n‘ Ton,
das denkt sich auch das Saxophon.
Trompetentöne hört man nicht,
was ein schmerzhafter Verzicht.
Tenorhorn sich ganz einsam zeigt,
um es rum doch alles schweigt.
Und um mal kurz biblisch zu sein,
in Jericho blieb‘ Stein auf Stein,
kein Posaunenklang zu hören ist,
was doch besonders schwer vermisst.
Auch die Tuba schweigt sich aus,
kein tiefer Ton kommt da mehr raus.
Pauken, Trommeln und die Becken,
die spielen irgendwie Verstecken.
Doch jammern bringt uns halt nicht weiter,
irgendwann wird’s wieder heiter,
dann klingen Marsch und Popsongs wieder,
und viele andere bekannte Lieder.
Denn wenn wir uns mal wiedersehn,
egal, ob sitzend oder steh‘n,
wir spielen dann so gern für Sie,
Ihr Musikverein Harmonie.